Codex Belli

Der Codex Belli ist eines von vielen Kampfsystemen, die im bewaffneten Freikampf eingesetzt werden (z. B. historisches Fechten, mittelalterliches Freifechten usw.). Neben dem Codex Belli gibt es z. B. die Internationalen Regeln (auch Codex-Moesgaard genannt). Im Gegensatz zum Codex Belli erlaubt der Codex Moesgaard keine Hiebe oder Stiche auf die Oberarme, wohl aber Stiche mit Hiebwaffen.

Der folgende Inhalt ist der Seite Battle of Bavaria entnommen.

Trefferzonen

WaffengattungHiebeStiche
Schwert, Säbel, Schwertsax, SaxJAJA
EinhandaxtJAJA
Daneaxt, SenseJAJA
Zeihand-/ EinhandspeerNEINJA

Maximale Waffenlänge

Waffemaximale Länge
Schwert, Säbel, Schwertsax, Sax100 cm (Schlagkante min. 2 mm | Spitzenradius min. 10 mm)
Einhandaxt90 cm (Kopfgewicht max. 350g)
Daneaxt, Sense200 cm (Klingenlänge min. 10 cm | Kopfgewicht max. 500 g)
Einhandspeer180 cm (Spitzen-Fläche min. 1 cm²)
Zeihandspeer250 cm (Spitzen-Fläche min. 1,5 cm²)

Historisches Fechten nach Codex Belli

Bewaffneter Freikampf (auch: historisches Fechten, mittelalterliches Freifechten, etc.) ist in erster Linie eine Kampfsportart, die auf verschiedenen Kampfsystemen basiert (International Codex Belli (ICB), Codex Belli, International Rules, etc.).

Je nach Kampfsystem und Waffengattung gibt es verschiedene Trefferzonen. Es wird sowohl im Zweikampf als auch im Linien- bzw. Gruppenkampf trainiert und gekämpft.

In der Regel scheidet der Kampfpartner bei einem regelkonformen Treffer für die Runde aus. Je nach Trefferregelung kann es auch sein, dass mehrere Treffer gesetzt werden müssen.

Im Kampfsystem International Codex Belli gilt ein recht breites Spektrum an Trefferzonen. Hiebe/Schnitte durch entsprechende Waffen (Schwert, Säbel, Schwertsax, Sax, Einhandaxt, Daneaxt & Sense) sind auf dem gesamten Oberkörper, den Oberarmen und Oberschenkeln erlaubt.

Stiche sind sowohl für Hieb- als auch Stichwaffen (Zweihand- & Einhand-Speer) auf dem gesamten Oberkörper und den Oberschenkeln erlaubt. Beine von Fuß bis Knie, Arme von den Händen bis zu Ellenbogen, Hals und Kopf gelten nicht als Trefferzone.

Waffen

zugelassene Waffen

  • Hiebwaffen:
    Waffen mit Stahlklinge, ein- oder zweihändig geführt (Schwert, Schwertsax, Sax, Einhand-Axt, Lang-Axt / Daneaxt, Sense)
  • Stangenwaffen:
    zweihändig geführte Langwaffen mit Stahlköpfen (Zweihand-Speer, z.T. Gabel) sowie einhändig geführte Speere bzw. Einhandgere

nicht zugelassene Waffen

  • Leichtmetall- oder Latexwaffen
  • Fernkampfwaffen: Bögen und Armbrüste sowie Schleudern

verbotene Waffen

  • scharfe Waffen, Feuerwaffen,  Wucht- und Kettenwaffen (Keulen, Flegel), Peitschen, …

techn. Voraussetzung für die Zulassung im Gefecht

Erlaubt im Nahkampf sind Hiebwaffen und Stangenwaffen mit Stahlklinge, die eine Schlagkante von mindestens 2 mm aufweisen und deren Spitzen so abgerundet sind, dass ein Eindringen in Kettengeflechte mit Ringen von 8 mm Innendurchmesser ausgeschlossen ist.

zusätzliche Regeln zu Waffen

Zugelassene Waffen dürfen keine strukturellen Beschädigungen oder übermäßige Scharten aufweisen. Ein Waffencheck ALLER mitgeführten Waffen vor der Schlacht ist Pflicht!

Verbotene Waffen sowie scharfe oder spitze Gegenstände dürfen weder eingesetzt noch auf dem Kampffeld mitgeführt werden.

Schutzausstattung

  • Der Mindestrüstungsschutz im Nahkampf besteht aus gepolsterten Handschuhen und ggf. Kopfschutz.
  • Körperschutz, besonders Schutz der Unterarme und Gelenke, wird dringend empfohlen!
  • Verboten sind Schilde und Rüstungen mit Spitzen oder scharfen Kanten.

Verhalten im Kampf / Waffenregeln

  • Faires Verhalten und Sicherheit auf dem Kampfplatz ist oberstes Gebot! Wir kämpfen als Partner, nicht als Feinde!
  • Die Teilnahme an einem Gefecht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss ist nicht erlaubt!
  • Scharfe oder spitze Gegenstände (Messer, Esspfriem, etc.) dürfen grundsätzlich nicht mitgeführt werden.
  • Körpereinsatz zum direkten Angriff auf den Gegner (Tritte, Faustschläge, etc.) ist nicht erlaubt.
  • Schläge von hinten sollten durch einen „Klapps“ auf den Hintern angedeutet werden – wir schlagen nicht in den Rücken (Schulterblätter, Wirbelsäule, etc.).
  • Ein versehentlicher Kopftreffer führt OHNE DISKUSSION! zum Aus desjenigen, der den Treffer gesetzt hat.
  • Wer ausgeschieden ist, zeigt dies deutlich an, z.B. durch umdrehen des Schildes oder heben der Hand, und verlässt den Kampfplatz.

Sonstiges

  • Die Sicherheit der Waffen und Ausrüstung wird durch Kontrollen gewährleistet. Dennoch ist jeder für seine Ausrüstung auch selbst verantwortlich!
  • Der Kämpfer muss seine Eignung an der Waffe durch eine Prüfung vor Ort nachweisen können.
  • Erste Hilfe Ausstattung muss vor Ort sein. Jeder Kämpfer sollte ausgebildeter Ersthelfer sein.
  • Die Teilnahme an den Kämpfen ist minderjährigen nicht gestattet. Kämpfer müssen mindestens 18 Jahre alt sein.
  • Den Anordnungen der Kampfrichter ist unbedingt Folge zu leisten.
  • Der Veranstalter hat das Hausrecht.
  • Jeder Kämpfer ist dafür verantwortlich, dass Zuschauer nicht gefährdet werden.
  • Eine Trefferregelung ist nicht Bestandteil der Schlachtregeln und ist gesondert abzustimmen.